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Radio-Geschichten live erleben

Hörkino-Archiv 2021

Charly Kowalczyk
Charly Kowalczyk

Mittwoch, 3. Februar 2021

Aufklärer unter Verdacht

Was Whistleblowern und investigativen Journalistinnen droht

Charly Kowalczyk / Deutschlandfunk, 2020

Viele gesellschaftliche Missstände oder Verbrechen würden ohne sie nie aufgedeckt. Doch sind Whistleblower wirklich ausreichend geschützt? Und wie groß ist das persönliche und juristische Risiko für investigative Journalistinnen und Journalisten?

Die Pressefreiheit gilt als einer der Grundpfeiler der Demokratie, als vierte Macht mit Wächterfunktion. Eine der wichtigsten Quellen investigativer Journalisten sind Whistleblower. Als 2011 der Deutsche Bundestag über Whistleblower und den Informantenschutz in Betrieben debattierte, unterstellte der langjährige CDU/CSU-Fraktionsvorsitzender Volker Kauder den Hinweisgebern „Blockwart-Mentalität“. Informanten werden bis heute als Verräter und Denunzianten beschimpft und mit arbeitsrechtlichen Sanktionen bestraft. Nun soll eine EU-Richtlinie Whistleblower in Zukunft besser schützen. Reicht das aus? Wie ist es um die Pressefreiheit bestellt? Und wie ergeht es denen, die sie umsetzen wollen?

Charly Kowalczyk lebt in Potsdam. Er schreibt seit über 20 Jahren Radiofeature für den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk. Seit Jahren recherchiert er zu Medikamententests an Menschen mit Behinderungen, psychisch Kranken oder Heimkindern. Dank einiger Whistleblower konnte er mit seinen Radiosendungen zur Aufklärung beitragen. Ohne ihre Mithilfe wäre er als Journalist oft chancenlos geblieben.

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Christian Schwalb
Christian Schwalb

Mittwoch, 3. März 2021

Polarfieber

Ein Feature über die Jagd nach den Ressourcen der Arktis

Christian Schwalb / Radio Bremen, ARD-Radiofeature, 2019

Die Erde erwärmt sich nirgends so schnell wie an den Polen. Das Eis verschwindet und legt Bodenschätze frei. In der Arktis wird rund ein Viertel der Öl- und Gasvorräte der Welt vermutet, dazu kommen riesige Vorkommen an Seltenen Erden und anderen Schätzen. Seewege öffnen sich: Die Nordostpassage verkürzt die Schiffsreise von Asien nach Europa dramatisch. Ein neuer Wirtschaftsraum erwacht.

Die Region sieht sich als zukünftiger Gewinner des Klimawandels. Trotz aller Folgen für die letzte unberührte Landschaft der Erde. Und trotz der Folgen für die Heimat von 30 indigenen Völkern, die hier seit Jahrhunderten von Jagd und Rentierhaltung leben. Überall von Nordamerika über Lappland bis nach Sibirien werden mittlerweile Planungen für Häfen, Bahnstrecken und Kraftwerke vorangetrieben. Finanziert von internationalen Investoren. Denn beim Jahrhundertprojekt am Polarkreis will jeder der Erste sein: Beim Wettrennen um die Erschließung der Arktis.

Christian Schwalb war ARD-Korrespondent in Washington, DC, freier Autor und Journalist in New York;. Er arbeitet bei Radio Bremen als Reporter und Redakteur, Schwerpunkt Wirtschaft. Ausgezeichnet mit mehreren Journalistenpreisen.

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Maike Hildebrand
Maike Hildebrand

Mittwoch, 7. April 2021

Ein ökologisches Experiment

Heiner verschenkt seinen Bauernhof

Maike Hildebrand / Deutschlandfunk, 2020

Wachse oder weiche lautet das Prinzip in der industriellen Landwirtschaft. Nur die Großen machen noch Profit, viele kleine Höfe müssen aufgeben. Da will Heiner nicht mitmachen. Er verschenkt seinen Hof im Wert von 1,5 Millionen Euro. Einzige Bedingung an eine junge Familie aus München: Sie soll ihn biologisch bewirtschaften.

Heiners Hof droht zu verwaisen. Die Felder sind an einen Großbauern verpachtet und die Gebäude liegen brach. Eigentlich wollte er die Landwirtschaft von seinem Vater übernehmen und selbst Ökolandbau betreiben. Doch der Vater verpachtete sein Land und Heiner, der studierte Landwirt, wurde Berufsschullehrer. Jetzt verschenkt der 64-jährige sein Erbe, den Hof mit Wohnhaus, Scheune, Ställen und 44 Hektar Land. Das Angebot lockt viele Bewerber. Seine Wahl fällt auf Bärbel und Raphael, ein junges Paar mit Kind aus München. Heiners alte Mutter soll auf dem Hof wohnen bleiben. Wie wird die Gemeinschaft miteinander zurechtkommen? Wird es Bärbel und Raphael gelingen, die Landwirtschaft erfolgreich zu machen? Wie reagiert das Dorf?

Maike Hildebrand lebt in Bremen, studierte Sozialwissenschaften, Buchautorin, schreibt seit Jahren Radiofeatures und Wissenschaftssendungen für verschiedene ARD-Sender und für den Deutschlandfunk.

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Miriam Arndts
Miriam Arndts

Mittwoch, 5. Mai 2021

100 und Mama

Das lange Schweigen nach dem Zugunglück von Eschede

Miriam Arndts / Norddeutscher Rundfunk und Rundfunk Berlin-Brandenburg, 2019

Am 3. Juni 1998 sterben in Eschede 101 Menschen bei dem schwersten Zugunglück in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Eines der Todesopfer war die Mutter der Autorin. Sie war auf dem Weg zum Klassentreffen in einem kleinen Dorf an der dänischen Westküste, ihrem Geburtsort. Mit dabei war ihre jüngste Tochter, damals zwei Jahre alt. Sie überlebte.

Erst anlässlich des 20. Jahrestages des Unglücks hat die Autorin begonnen, mit ihren beiden Schwestern über den Tod der Mutter zu sprechen. Und erst heute wird ihr klar, dass der Verlust auf jede von ihnen völlig unterschiedliche Auswirkungen hatte.

Miriam Arndts lebt als freie Autorin in Kopenhagen. Sie produziert Podcasts sowie Reportagen und Features für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Zuletzt ist ihr investigativer True Crime-Podcast »Im Dunkeln – Der Fall Rebecca Reusch« erschienen.

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Jan-Claude Kuner
Jan-Claude Kuner

Mittwoch, 1. September 2021

Fake Family

Menschenverleih in Japan

Jean-Claude Kuner / Deutschlandfunk Kultur und Westdeutscher Rundfunk, 2019

In den 1980er Jahren ist in Japan die erste Agentur für Leihfamilien entstanden. Im Angebot: buchbare Eltern, Kinder oder Lebenspartner. Der gesellschaftliche Druck und die wachsende Einsamkeit der Menschen sorgen für ein immer vielfältigeres Angebot.

Zuwendung »on demand« von buchbaren Menschen, Robotern und bald schon durch künstliche Intelligenz? Wie entwickeln sich »gespielte« Beziehungen, wenn sie regelmäßig gepflegt werden? Und was erzählt das über unsere »echten« Beziehungen? Eine Erkundung japanischer Gesellschafts- und Familienstrukturen und der Qualität menschlicher Beziehungen, nicht nur in Japan.

Jean-Claude Kuner begann nach dem Studium in Berlin eine Tätigkeit als Theater- und Opernregisseur an diversen Bühnen Deutschlands, arbeitete daneben als Rundfunkautor. Seit 1996 ist er als freier Autor und Regisseur im Feature und Hörspiel tätig. Auszeichnungen: Prix Marulic, Basler Featurepreis, Premios Ondas. Das Hörspiel Traumrollen wurde 2013 zum Hörspiel des Jahres erwählt.

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Christian Schwalb
Christian Schwalb

Mittwoch, 22. September 2021

Polarfieber

Ein Feature über die Jagd nach den Ressourcen der Arktis

Christian Schwalb / Radio Bremen, ARD-Radiofeature, 2019

Die Erde erwärmt sich nirgends so schnell wie an den Polen. Das Eis verschwindet und legt Bodenschätze frei. In der Arktis wird rund ein Viertel der Öl- und Gasvorräte der Welt vermutet, dazu kommen riesige Vorkommen an Seltenen Erden und anderen Schätzen. Seewege öffnen sich: Die Nordostpassage verkürzt die Schiffsreise von Asien nach Europa dramatisch. Ein neuer Wirtschaftsraum erwacht.

Die Region sieht sich als zukünftiger Gewinner des Klimawandels. Trotz aller Folgen für die letzte unberührte Landschaft der Erde. Und trotz der Folgen für die Heimat von 30 indigenen Völkern, die hier seit Jahrhunderten von Jagd und Rentierhaltung leben. Überall von Nordamerika über Lappland bis nach Sibirien werden mittlerweile Planungen für Häfen, Bahnstrecken und Kraftwerke vorangetrieben. Finanziert von internationalen Investoren. Denn beim Jahrhundertprojekt am Polarkreis will jeder der Erste sein: Beim Wettrennen um die Erschließung der Arktis.

Christian Schwalb war ARD-Korrespondent in Washington, DC, freier Autor und Journalist in New York;. Er arbeitet bei Radio Bremen als Reporter und Redakteur, Schwerpunkt Wirtschaft. Ausgezeichnet mit mehreren Journalistenpreisen.

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Günther Wessel
Günther Wessel

Mittwoch, 6. Oktober 2021

Ohne Auto leben?!

Die Mobilität der Zukunft

Günther Wessel / Norddeutscher Rundfunk, 2019

Im Frühsommer 1979 kaufte Günther Wessel 19-jährig sein erstes Auto. Im Sommer 2018 hat er sein letztes verschenkt. Dazwischen liegen 40 Jahre, in denen Autos erst unendliche Freiheit bedeuteten, dann zur Notwendigkeit wurden und schließlich zum Ärgernis. Die Futuristen fanden das Auto schöner als die Nike von Samothrake, Roland Barthes verglich dessen Ästhetik mit der einer gotischen Kathedrale, und lange war das Auto ein staatlich garantiertes Versprechen für ein gutes Leben.

Doch langsam gelangt die Autoliebe an ihr Ende. Etwa 46 Millionen privater PKW verstopfen Deutschlands Straßen. Sie sorgen für Staus, Lärm und Gesundheitsbelastungen. Dazu sind jährlich allein in Deutschland mehr als 3000 Todesopfer im Verkehr zu beklagen. Gibt es Alternativen? Wie kann moderne Mobilität funktionieren?

Günther Wessel arbeitet als Journalist in Berlin, in den letzten Jahren mehr und mehr zu umweltpolitischen Themen. Meistens schreibt er fürs Radio, mitunter auch ein Buch. Im Deutschlandfunk Kultur redet er regelmäßig über Sachbücher.

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Miriam Arndts
Miriam Arndts

Mittwoch, 20. Oktober 2021

100 und Mama

Das lange Schweigen nach dem Zugunglück von Eschede

Miriam Arndts / Norddeutscher Rundfunk und Rundfunk Berlin-Brandenburg, 2019

Am 3. Juni 1998 sterben in Eschede 101 Menschen bei dem schwersten Zugunglück in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Eines der Todesopfer war die Mutter der Autorin. Sie war auf dem Weg zum Klassentreffen in einem kleinen Dorf an der dänischen Westküste, ihrem Geburtsort. Mit dabei war ihre jüngste Tochter, damals zwei Jahre alt. Sie überlebte.

Erst anlässlich des 20. Jahrestages des Unglücks hat die Autorin begonnen, mit ihren beiden Schwestern über den Tod der Mutter zu sprechen. Und erst heute wird ihr klar, dass der Verlust auf jede von ihnen völlig unterschiedliche Auswirkungen hatte.

Miriam Arndts lebt als freie Autorin in Kopenhagen. Sie produziert Podcasts sowie Reportagen und Features für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Zuletzt ist ihr investigativer True Crime-Podcast »Im Dunkeln – Der Fall Rebecca Reusch« erschienen.

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Inga Lizengevic
Inga Lizengevic

Mittwoch, 3. November 2021

»Wir haben uns vor diesem Sommer nicht gekannt«

Aufstand in Belarus

Inga Lizengevic / Deutschlandfunk, 2020

Aus Ohnmacht ist Entschlossenheit geworden, Belarus ist von heute auf morgen aus dem Dornröschenschlaf erwacht. Wie ist das möglich? Was sind die Ursachen? Wie konnte unbemerkt ein so selbstbewusstes Volk heranwachsen?

»Wir haben uns vor diesem Sommer nicht gekannt« – dieser Spruch war immer wieder auf Plakaten in Minsk zu lesen. Nur wenige Monate vorher bei einer Recherchereise Mitte März 2020 erlebte die Autorin noch überall die völlige Ohnmacht der Menschen gegenüber dem Staatsapparat.

Umso überraschender die neue Entwicklung. Die Kluft ist gewaltig: auf der einen Seite das patriarchale Regime Lukaschenkos und auf der anderen Seite die von Frauen inspirierte, fröhlich-freche Demokratiebewegung. Und die Gewalt des Regimes gegen den friedlichen Widerstand unerhört.

Inga Lizengevic, geboren in Russland, aufgewachsen in Belarus, Russland und der Ukraine, studierte in Minsk und Berlin. Sie lebt als Theaterregisseurin, Hörfunkautorin und Dokumentarfilmerin in Berlin.

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Maike Hildebrand
Maike Hildebrand

Mittwoch, 17. November 2021

Ein ökologisches Experiment

Heiner verschenkt seinen Bauernhof

Maike Hildebrand / Deutschlandfunk, 2020

Wachse oder weiche lautet das Prinzip in der industriellen Landwirtschaft. Nur die Großen machen noch Profit, viele kleine Höfe müssen aufgeben. Da will Heiner nicht mitmachen. Er verschenkt seinen Hof im Wert von 1,5 Millionen Euro. Einzige Bedingung an eine junge Familie aus München: Sie soll ihn biologisch bewirtschaften.

Heiners Hof droht zu verwaisen. Die Felder sind an einen Großbauern verpachtet und die Gebäude liegen brach. Eigentlich wollte er die Landwirtschaft von seinem Vater übernehmen und selbst Ökolandbau betreiben. Doch der Vater verpachtete sein Land und Heiner, der studierte Landwirt, wurde Berufsschullehrer. Jetzt verschenkt der 64-jährige sein Erbe, den Hof mit Wohnhaus, Scheune, Ställen und 44 Hektar Land. Das Angebot lockt viele Bewerber. Seine Wahl fällt auf Bärbel und Raphael, ein junges Paar mit Kind aus München. Heiners alte Mutter soll auf dem Hof wohnen bleiben. Wie wird die Gemeinschaft miteinander zurechtkommen? Wird es Bärbel und Raphael gelingen, die Landwirtschaft erfolgreich zu machen? Wie reagiert das Dorf?

Maike Hildebrand lebt in Bremen, studierte Sozialwissenschaften, Buchautorin, schreibt seit Jahren Radiofeatures und Wissenschaftssendungen für verschiedene ARD-Sender und für den Deutschlandfunk.

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Marie von Kuck
Marie von Kuck

Mittwoch, 1. Dezember 2021

Ich, der Weihnachtsmann

Bekenntnisse eines Unbekannten

Marie von Kuck / Deutschlandfunk, 2020

Er wird geliebt und gehasst, gefürchtet, verspottet, verlacht und herbeigesehnt. Wo er auftaucht, benimmt er sich wie ein alter Bekannter. Aber was wissen wir eigentlich wirklich über ihn? Was ist das Geheimnis seines Zaubers und seiner Macht? Und was hat er uns heute noch zu sagen?

Mindestens drei Mal lebt er in Berlin: In der Person von Shanti-Weihnachtsmann, einem ehemaligen Bettelmönch, in Stippi-Weihnachtsmann, einem Künstler und Psychiatrie-Pfleger und in Hu-Ping-Weihnachtsmann, für den das Helfen Lebensaufgabe ist. Die drei älteren Herren im roten Mantel sind so echt wie ihre Bärte.

Marie von Kuck, 1971 in Leipzig geboren, war in der DDR-Oppositionsbewegung aktiv. Sie schreibt Hörspiele, Features und Reportagen. Ihr Feature »Die Kinder von Station 19. Auf der Suche nach den Opfern der Verwahrpsychiatrie« erhielt den Dokka-Preis für Hördokumentationen und einen Sonderpreis beim Prix Europa 2020.

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